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Den Abschluss der Aufforstungsarbeiten der Fläche neben dem Raddesee bildete die Übergabe der Urkunden der Naturschutzstiftung an die Schulen.

1000 Sögeler Schüler pflanzen Klimaschutzwald am Raddesee Ort für Unterricht in der Natur

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Nicht nur unter Anleitung von Experten der Bundesforsten, auch mit dem geeigneten Werkzeug haben rund 1000 Sögeler Schüler an den vergangenen zwei Tagen neben dem Raddesee einen Klimaschutzwald gepflanzt. Fotos: Hermann Hinrichs

Sögel. Die Gemeinde Sögel hat in den vergangenen zwei Tagen einen neuen rund drei Hektar großen Wald bekommen. Das ist aber nicht irgendein Wald. Rund 1000 Schüler des Hümmling Gymnasiums und der Schule am Schloss haben auf der Fläche neben dem Raddesee den ersten Schulwald gegen Klimawandel der Stiftung Zukunft Wald Wirklichkeit werden lassen. Mit im Boot die Naturschutzstiftung des Landkreises sowie die Gemeinde und mehrere Förderer.

In zwei groß angelegten Arbeitseinsätzen haben die Kinder und Jugendlichen rund 10 000 Bäume von Eichen über Hainbuchen bis hin zu Weißdorn und Birken gepflanzt. Der Klimawandel spielt hier sogar in zweierlei Hinsicht eine Rolle. Denn nicht allein die Stiftung Zukunft Wald der Niedersächsischen Landesforsten sieht hier eines ihrer Ziele verwirklicht. Für den Landkreis Emsland ist dieses Areal laut Luder Pott, Leiter der Unteren Naturschutzbehörde, jetzt auch ein Teil des Klimaschutzwaldes, der im Entstehen ist. Auf zusammen 42 Hektar Fläche soll im Emsland für jeden der etwa 316 000 Einwohner ein Baum gepflanzt werden, der CO 2 bindet. Für gleich 10 000 Emsländer gibt es somit jetzt durch den neu geschaffenen Wald in Sögel die entsprechenden Klimabäume .

Die stärkste Bindung an die jungen Bäume dürften aber nun wohl die Schüler des Gymnasiums und der Schule am Schloss haben. Denn die haben sich, wie es Ludger Pott ausdrückte, die Hände dreckig gemacht und damit eine besondere Erdverbundenheit zu der Fläche hergestellt. Hier ist etwas für die Zukunft geschaffen worden. Ihr könnt später einmal sagen: Den haben wir gepflanzt , verdeutlichte Pott die Langfristigkeit dieser Aktion.

Zusammen mit Franz Hüsing, Direktor der Stiftung Zukunft Wald, überreichte Bernhard van der Ahe, Vorsitzender der Naturschutzstiftung, den Schulleitern Manfred Rojahn (Gymnasium) und Maria Lau (Schule am Schloss) Urkunden. Diese räumen den Schulen laut Hüsing für die nächsten 30 Jahre das Recht, aber auch die Pflicht ein, das Thema Wald in den Unterricht einzubauen . Dazu dürfen die Schulen die Fläche für den Unterricht nutzen.

Manfred Rojahn versicherte: Solange ich da bin, werden wir es machen. Seine Amtskollegin von der Oberschule sprach allen großen Dank für die Mitarbeit an dem von langer Hand geplanten Projekt aus. Stiftungsdirektor Hüsing hob indes das Motto der Aktion Schulwald Pflanzt nicht Worte, sondern Bäume! Schulwälder für Generationen hervor. Er lud die Schüler ein, sich an einem Wettbewerb zu beteiligen, der zum Texten eines Waldliedes aufruft. Besonders würdigte er den Einsatz von Mitarbeitern der Bundesforsten, die mit ihrem Fachwissen die Aktion tatkräftig unterstützt hätten.

Nachdem die Fläche aufgeforstet ist, wird sie nun von der Gemeinde an die Naturschutzstiftung übertragen. Die hatte zuvor 143 000 Euro für den Raddesee und den Klimawald zur Verfügung gestellt.