Schüler gestalten Ausstellung zum Jahrestag der Einheit in Sögel

Sögel. In Kooperation mit dem Forum Sögel erstellten Schüler des Hümmling-Gymnasiums und der Oberschule am Schloss eine Ausstellung anlässlich des 25. Jahrestages der Wiedervereinigung.

Unterschiedliche Situationen des Weges in die deutsche Einheit wurden mithilfe von Umzugskartons und viel Kreativität dargestellt. Auf der Eröffnung gab Zeitzeuge Georg Diederich tief greifende Einblicke in die deutsche Nachkriegsgeschichte. „Wir wollen diesen Tag nicht einfach vorbeiziehen lassen“, begründet Bernd Eggert, Vorsitzender des Forum Sögels, den Grund der Ausstellung. Es sei wichtig, die Jugendlichen auch in die Thematik mit einzubeziehen. Von den Schülern selbst kam die Idee der „Schachtelkranzausstellung“. Im Emsland sei es üblich, einen Kranz aus Schachteln zum 25-jährigen Geburtstag zu bekommen.
„Von der fünften Klasse bis hin zur Oberstufe haben sich die Geschichtsklassen beteiligt“, so Henning Strotbek, Fachobmann des Faches Geschichte am Hümmling-Gymnasium. Auch er betonte das Engagement der Schüler: „Sie hatten in den Schulstunden Zeit, jedoch wurde auch über den Unterricht hinaus an den Projekten gearbeitet.“ Die einzige Vorgabe sei ein Umzugskarton gewesen, der kreativ zum Thema gestaltet werden sollte.
Jede Geschichtsklasse habe einen bestimmten Abschnitt oder eine besondere Situation des Weges in die deutsche Einheit bekommen. Die dekorierten Kartons waren in einer Y-Form aufgestellt. Diese verdeutlichte den Prozess der Zusammenführung der Deutschen Demokratischen Republik und der Bundesrepublik Deutschland am 3. Oktober 1990. Ein Karton thematisiert unter anderem eine Ballonflucht, ein weiterer dreht sich um die Frage nach der Hymne des vereinten Deutschlands. Am Ende der Kartonreihe wird die aktuelle Flüchtlingsdebatte dargestellt.
Georg Diederich, 1949 geboren in Schwerin, war selbst hautnah an den Geschehnissen in den Jahren 1989 und 1990 beteiligt. Seinen Vortrag auf der Eröffnung der Ausstellung gestaltete er als Zeitreise durch das Jahr des Prozesses der Wiedervereinigung. Als ehemaliger Regierungsbevollmächtigter für den Bezirk Schwerin ließ er den schwierigen Weg, den die Gesellschaft im Osten Deutschlands bis zur ersehnten Wiedervereinigung zu gehen hatten, Revue passieren. Er beschrieb den Mauerfall und die Zeit der Wende als eine „Situation der Weltgeschichte“.