Am vergangenen Freitag waren die Schülerinnen und Schüler des 8. bis 10. Jahrgangs Gast in der Sögeler Aula. Aufgeführt wurde das Theaterstück „Getürkt“ von Jörg Menke-Peitzmeyer. Im Mittelpunkt darin steht der 18jährige Musa, der eines Tages einen Brief der deutschen Ausländerbehörde erhält, in dem ihm mitgeteilt wird, dass er in Wirklichkeit kein Libanese, sondern ein Türke sei und somit unverzüglich das Land, die Bundesrepublik Deutschland, zu verlassen habe. Auf einen Schlag sieht Musa seine Existenz von gleich zwei Seiten in Frage gestellt: Zum einen von seinen Eltern, die ihm verschwiegen haben, dass sie die Wirren des libanesischen Bürgerkriegs in den 80er Jahren genutzt haben, um aus ihrer Heimat, der an den Libanon grenzenden türkischen Provinz Mardin ohne Pass und als vermeintliche Libanesen und damit politische Flüchtlinge nach Deutschland zu kommen, zum anderen von einem Völkerrecht, dass bei der Bestimmung der Identität eines Menschen nicht danach fragt, wo jemand geboren und aufgewachsen ist.

(Theaterverlag Hofmann-Paul)