Mit Projekten werden Jugendliche startklar für den Berufsalltag

hhar Meppen. Viele junge Menschen wissen häufig bis kurz vor dem Schulabschluss nicht, welchen Beruf sie später ergreifen sollen. Deshalb unterstützt die Aktionsgemeinschaft Gütesiegel Weser-Ems die Schulen bei der Zusammenführung von Lernen und beruflicher Wirklichkeit.

Drei emsländische Schulen hatten es in diesem Jahr geschafft, das begehrte Gütesiegel demnächst an die Eingangstür schrauben zu dürfen: die Oberschulen in Lorup und am Schloss in Sögel, sowie das Windthorst-Gymnasium in Meppen, dem auch schon von anderer Seite mehrfach hervorragende Arbeit bei der Berufsorientierung der Schüler bescheinigt wurde. Regionalleiter Friedhelm Forbriger erklärte, wie sich die Schulen qualifizieren könnten. Zunächst einmal müsse die jeweilige Institution eine Kurzbeschreibung mit einem Konzept zur Berufsorientierung einreichen. Dazu müssten die Schulprojekte deutlich herausgearbeitet werden, mit denen Persönlichkeits-, Fach- und Berufswahlkompetenz gefördert werden. Verlangt wird, dass die Schüler Verantwortung und Eigeninitiative entwickeln, um auch Führungsaufgaben in der freien Wirtschaft übernehmen zu können. Vor allen Dingen in den Fächern Mathematik und Deutsch sei es unabdingbar, ein solides Fundament zu erwerben. Dazu, so Forbriger weiter, käme die Förderung des besseren Verständnisses der Wirtschafts- und Arbeitswelt. Die Schüler müssten in der Lage sein, ihre Fähigkeiten zu erkennen und eine Bewerbungskompetenz zu besitzen. Nach Bewertung der Unterlagen, so führte der Regionalleiter weiter aus, besuche die Jury, die aus leitenden Mitarbeitern hiesiger Unternehmen, der Industrie- und Handelskammer, Kreditinstituten und dem Landkreis bestehe, die Schule, um die Gesamtsituation zu betrachten.

In seinem Festvortrag betonte der Geschäftsführer der Wachstumsregion Ems-Achse, Dirk Lüerßen, wie wichtig es sei, die qualifizierten jungen Menschen in der Region zu halten, damit das Emsland weiterhin einen Spitzenplatz in Deutschland einnehmen kann. Man hoffe zugleich, dass junge Schulabgänger, die sich für ein Studium oder eine Ausbildung in anderen Regionen entschieden hätten, danach wieder zurückkehren. Der Vorsitzende der Jurykommission und Personalleiter der Krone-Gruppe, Klaus Reinhardt, forderte eine deutlichere Orientierung in den Schulen an der Berufswelt und erinnerte daran, dass das Beherrschen von Fremdsprachen heute unabdingbar sei. In seinem Grußwort sagte der Landtagsabgeordnete Bernd-Carsten Hiebing (CDU), dass es durchaus vorkommen könne, dass ein Schüler auch einmal die falsche Berufswahl getroffen habe, aber jedem auch eine zweite Chance offenstehen müsse.

Die Schulen haben sich mit sehr unterschiedlichen Projekten für das Gütesiegel qualifiziert. So hatten die Schüler der Oberschule Lorup ein raffiniertes Konzept  erarbeitet, das Schulfrühstück frisch und wirtschaftlich an die Frau oder den Mann zu bringen. Die Oberschule am Schloss Sögel hatte vielleicht zukünftige Ingenieure aufgeboten, die mit viel handwerklichem Können mit einem minimalen Geldbetrag ein funkgesteuertes Modellauto zu einem Trike umgebaut hatten. Das Windt horst-Gymnasium in Meppen hatte sich mit einem Modell beworben, wie wirtschaftlich und technisch kompetent Regalmöbel entwickelt und gebaut werden könnten. Am Ende gab es für alle Schulen die begehrten Zertifikate und Türschilder, die für die kommenden drei Jahre getragen werden dürfen.