Studenten aus Vechta legen 300 Seiten starkes Unterrichtshandbuch vor

wat Sögel. Der „Europäische Geschichtsweg“ in Sögel kann von Schülern künftig effektiv genutzt werden. Elf Geschichtsstudenten der Universität Vechta haben einen Leitfaden für den Unterricht erarbeitet. Das 300 Seiten starke Handbuch wurde bei einem Fachvortrag von Prof. Dr. Eugen Kotte im Hümmling-Gymnasium übergeben.
„Geschichte kann aufgrund verschiedener Quellen ganz unterschiedlich wahrgenommen werden“, sagte eine Teilnehmerin des Seminars. Auf den 40 Stelen des „Europäischen Geschichtsweges“ in Sögel befinden sich Texte und Bilder aus vier Ländern. Dies trage der unterschiedlichen Sichtweise in der europäischen Entwicklung Rechnung, sagte Kotte.
Damit die auf den Stelen angebrachten Informationen auch mit altersgerechten Unterrichtsmaterialen bearbeitet werden können, sind die Studenten bei der Erarbeitung des Leitfadens den Geschichtsweg mit Schülern abgegangen. Das nun überreichte Werk enthält neben Informationstexten unter  anderem Anleitungen zur Durchführung von Rallyes, zur Erstellung von Steckbriefen oder auch Fragebögen. „Es ist vorwiegend an die oberen Jahrgänge gerichtet“, erklärte Henning Strotbeck, Geschichtslehrer am Hümmling-Gymnasium. Er bekam, ebenso wie sein Kollege an der Schule am Schloss, Andreas Terborg, ein Exemplar des Handbuches. Weitere Exemplare erhielten Bernd Eggert, der Vorsitzende des Vereins Forum Sögel, der sich unter anderem der Aufarbeitung historischer Themen verschrieben hat, sowie Josef Möhlenkamp, der Initiator des Geschichtsweges.
In seinem Vortrag ging Kotte auf die Kernthesen der Rede Richard von Weizsäckers im Jahr 1985 zum Kriegsende vor damals 40 Jahren ein. Dieser sah Schuld nicht als Kollektivschuld an, vielmehr sei sie sehr persönlich. Mahnend waren für die Schüler der Jahrgänge 9 und 10 die Worte von Weizsäckers, die junge Generation sei nicht schuldig an den Vorfällen im Dritten Reich, wohl aber müsse sie die Verantwortung dafür übernehmen, was in der Geschichte daraus werde.