Seit 2015 trägt die Oberschule – Schule am Schloss – in Sögel den Titel „Europaschule in Niedersachsen“. Jetzt wurde dieser Titel im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung in der Schule am Schloss rezertifiziert.
„Wir haben uns im Mai 2020 für den Titel erneut beworben, weil wir in vielfältiger Weise den Europagedanken an unserer Schule leben und besonders fördern. Außerdem möchten wir diesen Gedanken in den nächsten Jahren durch verschiedene Maßnahmen weiterhin intensiv prägen“, sagte Schulleiterin Maria Lau in ihrer Begrüßungsansprache
Die Dezernentin der Landesschulbehörde Jutta Reinhardt gratulierte der Schule am Schloss zur erneuten Auszeichnung und überreichte die entsprechende Urkunde an Schulleiterin Lau. Der Rezertifizierung sei ein intensiver Bewerbungsprozess vorausgegangen, betonte Reinhard, bei dem die Schule die Erfüllung eines umfangreichen Kriterienkatalogs nachzuweisen hatte. Bereits im Juni 2015 sei die Schule am Schloss als eine der ersten Oberschulen in Niedersachsen und als einzige im Jahr 2015 ausgezeichnet worden. An die Schüler gerichtet sagte sie: “Die EU bietet euch jungen Menschen auf der Grundlage eines demokratischen Werteverständnisses vielfältige Chancen und auch Perspektiven.“ Reinhard bedankte sich beim Europaschul-Team und bei der Schulleitung, die sich in besonderer Weise für die Umsetzung des europäischen Gedankens an der Oberschule einsetzten und mit Tatkraft, Engagement und Ideenreichtum jährliche Aktivitäten und Veranstaltungen initiierten. Sie verwies abschließend auf ein Zitat von Richard von Weizäcker:“ Wo Freiheit, Menschenrechte und Pluralismus sind, da ist Europa“.
Der Sögeler Europaabgeordnete Jens Gieske (CDU) gratulierte zur erneuten Titelverleihung und sagte zu den Schülern: „Europa birgt Chancen. Seid weiterhin offen und stark für den Austausch mit anderen europäischen Ländern. Wir nehmen zum ersten Mal gemeinsam Geld auf, wir machen Schulden in Europa, damit ihr auch in zehn Jahren Chancen am Arbeitsplatz habt. Gieseke machte abschließend ein Gedankenspiel mit den Schülern und wagte die These: „Wenn ihr erfolgreich weitermacht mit diesem Europagedanken, wenn ihr zeigt, dass ihr stark und mit dem Herzen dabei seid mit polnischen, spanischen, französischen oder niederländischen Freunden, und vielleicht in ca. 35 Jahren einer von euch oder aus dieser Region im europäischen Parlament sitzt, werden wir feiern, dass die Briten wieder an Bord sind. Ich nehme als ermutigendes Zeichen hier heute mit: Ihr seid stark, ihr seid an Bord, das finde ich stark“.
Ausführlich berichtete die Europakoordinatorin Susanne Schmitz über die Arbeit der Europaschule in den letzten fünf Jahren. Neben der Vermittlung europäischer Themen im Unterricht und der Durchführung vieler Projekte hätten Begegnungen mit Schülern und Lehrkräften anderer europäischer Schulen wie Frankreich, Polen, und der Niederlande im Fokus gestanden. Dabei hob sie den Besuch einer polnischen Schulklasse in 2019 an der Oberschule Sögel mit dem gemeinsamen Projekt „Europäischer Geschichtsweg in Sögel“ sowie das im gleichen Jahr mit niederländischen Schülern durchgeführte „Happy Cow“ – Projekt besonders hervor. Durch die Corona-Pandemie habe man die großen Erwartungen an den Europagedanken in 2020/21 leider zurückschrauben müssen, sich aber digital um einen Austausch mit Dänemark und Spanien bemüht. Eine Herzensangelegenheit des Europateams sei das Erasmus-Projekt. „Ich hoffe, dass wir in vier Jahren nach einer hoffentlich erneuten Rezertifizierung unter anderem von unseren geplanten Projekten „Algenanbau in Dänemark“, „Bananenplantage auf Teneriffa“, „Seewege der Niederlande“ oder von der „Grundwasserversorgung und den Wasserschutzgebieten im Emsland“ berichten können“.
Für den Schulträger gratulierte die Stellvertretende Samtgemeindebürgermeisterin Cornelia Willigmann-Kassner. „Sich Europaschule nennen zu können, ist nicht selbstverständlich. Hier wurden nach meinen Einschätzungen die Hausaufgaben gemacht und die europaorientierte, interkulturelle Kompetenz mit allen Lehrern und Schülern ganz wunderbar umgesetzt.“
Die Veranstaltung endete mit einem großen Lob von der Schulleiterin: „Ich bin sehr stolz auf uns, und damit meine ich die gesamte Schulgemeinschaft, denn im Laufe der Schulzeit ist ein jeder gefordert, seinen Beitrag zur Europaschule zu leisten, sei es in den Sprachen, in der Schule ohne Rassimus-AG, bei der Stolperstein-Verlegung, in der Schulband oder im Austausch mit den Niederlanden. Wenn wir heute diesen Titel bekommen haben, kann ein jeder sagen: Ich war dabei“.
Die Schulband unter der Leitung von Jürgen Jansen sorgte für den passenden musikalischen Rahmen während der Feier.
Gisela Arling