Ein besonderes Zeichen des Gedenkens an die Opfer des NS-Terrors haben Schüler und Schülerinnen der AG „Schule ohne Rassismus“ der Oberschule Sögel gesetzt. Zum zweiten Mal haben sie unter der Leitung ihrer AG-Lehrerin Marion Geers mit einer Putzaktion am Nachmittag die in Sögel verlegten Stolpersteine von Staub und Schmutz befreit. In diesem Jahr waren sie in der Ulmenstraße unterwegs und haben nach dem Polieren der Gedenktafeln eine Rose darauf gelegt und eine Gedenkminute gehalten. „Die Stolpersteine liegen dort, wo die jüdischen Menschen einst gewohnt haben“ sagte AG-Leiterin Marion Geers und fügte hinzu: „Diese Aktion bietet für die Jugendlichen neben der theoretischen Aufarbeitung im Unterricht eine besondere Möglichkeit zur aktiven Auseinandersetzung mit der NS-Gewaltherrschaft.“
Der Kölner Künstler und Bildhauer Gunter Demnig hat 2004 die Aktion „Stolpersteine“ entwickelt, mit der an die Opfer der NS-Zeit erinnert werden soll. In Sögel wurden im Jahr 2011 zum ersten Mal die 10×10 cm großen Messingtafeln in die Bürgersteige eingesetzt. In den darauf folgenden Jahren sind in Sögel viele neue Gedenktafeln hinzugekommen. Für Bürgermeisterin Irmgard Welling ist das Bücken, um die Texte auf den Stolpersteinen zu lesen, auch „eine symbolische Verbeugung vor den Opfern“. Hinter den Namen stünden Schicksale, stünden Menschen mit ihrem Lebensweg, ihrer Liebe ihrer Hoffnung und mit ihrem Leid, sagte sie bei der letzten Stolpersteinverlegung im November 2018.
Text: Gisela Arling
Foto: Marion Geers